Für ihre Forschungsarbeiten zur neuromuskulären Erkrankung ALS hat PD Dr. Angela Rosenbohm, Oberärztin an der Neurologischen Universitätsklinik am RKU, den Felix-Jerusalem-Preis der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM) erhalten. Sie teilt sich den Preis mit zwei Kollegen aus Düsseldorf und Halle. Die Verleihung fand im Rahmen eines Kongresses in Würzburg statt.
PD Dr. Rosenbohm erhielt den mit 7500 Euro dotierten 1. Preis der Stiftung für eine Studie, die zeigt, wie sich körperliche Arbeit auf die Entstehung und den Krankheitsverlauf bei der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) auswirkt. Personen, die im Beruf körperliche Arbeit verrichten, erkranken demnach häufiger an ALS als Personen mit leichter körperlicher Tätigkeit. In der Studie wurde ein plötzlicher Abfall der körperlichen Betätigung erstmals als ALS-Frühsymptom identifiziert und gezeigt, dass moderate Bewegung nach Krankheitsbeginn die durchschnittliche Überlebensdauer deutlich erhöht. Demgegenüber zeigt sich ein etwa 14 Monate kürzeres Überleben, wenn ALS-Patienten sich kaum bewegen oder übermäßig viel Sport treiben.
Die Symptome der ALS, bei der die so genannten Motoneurone zugrunde gehen, reichen von Lähmungserscheinungen über den Verlust der Sprache bis zum Gefühl, im eigenen Körper gefangen zu sein. Trotz neuer therapeutischer Ansätze ist die relativ seltene Erkrankung weiterhin unheilbar und führt etwa zwei bis fünf Jahre nach der Diagnose zum Tod.
Bei ihrer Forschung konnte PD Dr. Rosenbohm auf das umfangreiche ALS-Register Schwaben zurückgreifen, in dem seit 2010 alle diagnostizierten Fälle der Region erfasst und mittlerweile über 2500 Patientendaten verwaltet werden.
Die Felix-Jerusalem-Preis soll der Förderung der Forschung auf dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen, insbesondere der Amyotrophen Lateralsklerose im deutschsprachigen Raum dienen. Besonders gewürdigt werden dabei Arbeiten, die sich mit den Ursachen und der Entwicklung der Amyotrophen Lateralsklerose sowie mit neuen diagnostischen Methoden bei dieser Erkrankung befassen.