Dr. Eugen Zizer, Funktionsoberarzt am Universitätsklinikum Ulm, erhielt kürzlich den mit 15 000 € dotierten Endoskopie Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Olympus Europa Stiftung Wissenschaft fürs Leben. Der Preis wurde im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen verliehen.
Noch vor wenigen Jahren eine größere Operation, heute nur noch ein endoskopischer Eingriff: Mithilfe von endoskopischen Techniken können viele chirurgische Eingriffe mittlerweile minimal-invasiv vorgenommen werden. Für den Patienten bedeutet das unter anderem schnellere Heilung und kürzere Klinikaufenthalte.
Die Forschung von Dr. Eugen Zizer soll dazu beitragen, endoskopische Eingriffe mit der ESD-Technik (endoskopischen Submukosadissektion) einfacher und schneller durchzuführen. ESD kommt zum Beispiel bei der Entfernung von oberflächlichen Tumoren im Magen-Darm-Trakt zum Einsatz. Die konventionelle Behandlungsmethode ist für den Patienten zwar schonend, birgt aber auch Risiken und erfordert bei der Durchführung viel Expertise und Zeit. Durch fehlende Flexibilität der Instrumente bei der konventionellen Abtragungstechnik besteht z.B. das Risiko, die Darmwand zu perforieren.
Dr. Zizer untersucht in seiner Arbeit, inwieweit mithilfe von 3D-Druckverfahren die ESD verbessert werden kann. Im 3D-Druckverfahren wurde ein Overtube-System (Führungstubus-System) für den konventionellen Endoskop gefertigt, das mit zwei zusätzlichen freibeweglichen Greifarmen mehr Flexibilität bei der Abtragung ermöglicht. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass dieses Overtube-System die ESD-Technik einfacher und schneller macht. „Ich bin mir sicher, dass sich mithilfe der 3D-Drucktechnik in Zukunft noch mehr problem-orientierte Overtubetools entwickeln lassen, um weitere endoskopische Techniken zu optimieren“, meint Zizer.
Der Endoskopie-Forschungspreis ehrt herausragende Leistungen auf den Gebieten der Grundlagenforschung oder der klinischen Forschung im Bereich Endoskopie. Die DGVS und die Olympus Europa Stiftung Wissenschaft fürs Leben möchte mit dem Preis dazu beitragen, mehr medizinischen Nachwuchs für das Feld der gastroenterologischen Endoskopie zu begeistern. Das Preisgeld soll für die Finanzierung weiterer Studienarbeiten auf dem Gebiet der endoskopischen Forschung eingesetzt werden.
Im Anhang finden Sie ein Foto von der Preisverleihung: (von links nach rechts) Juliane Hüppe - Geschäftsführerin der Olympus Europa Stiftung, Hamburg - Dr. med. Eugen Zizer, Ulm - Professor Dr. med. Bertram Wiedenmann, Berlin (Quellenangabe ©DGVS / Thomas Hauss)