Staats­se­kre­tä­rin Dr. Ute Lei­dig zu Besuch am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm

Fort­schritt­li­che Gesund­heits­ver­sor­gung durch bun­des­weite Ver­net­zung der Per­so­na­li­sier­ten Medi­zin

Im Rah­men ihrer Som­mer­tour besuchte Staats­se­kre­tä­rin Dr. Ute Lei­dig, Minis­te­rium für Sozia­les, Gesund­heit und Inte­gra­tion Baden-​Württemberg, unter ande­rem das Zen­trum für Per­so­na­li­sierte Medi­zin Ulm (ZPMU)am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm (UKU) und erhielt einen Ein­blick in aktu­elle Ent­wick­lun­gen und inno­va­tive Erkennt­nisse zur Per­so­na­li­sier­ten Medi­zin.
„Das Thema Per­so­na­li­sierte Medi­zin hat eine immer grö­ßer wer­dende medi­zi­ni­sche Bedeu­tung. Die Arbeit, die am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm auf die­sem Gebiet geleis­tet wird, ist groß­ar­tig. Sie ermög­licht pass­ge­naue Behand­lungs­stra­te­gien und damit eine opti­male The­ra­pie für eine bestimmte Erkran­kung zum rich­ti­gen Zeit­punkt. Sowohl die Struk­tur der Zen­tren für Per­so­na­li­sierte Medi­zin hier im Land als auch die Eta­blie­rung einer gemein­sa­men Daten­in­fra­struk­tur neh­men bun­des­weit eine Vor­rei­ter­rolle ein“, so die Staats­se­kre­tä­rin.

Die Per­so­na­li­sierte Medi­zin reprä­sen­tiert gerade bei der Behand­lung von fort­ge­schrit­te­nen Tumor­er­kran­kun­gen einen bedeu­ten­den Fort­schritt in der Gesund­heits­ver­sor­gung, indem sie die Behand­lung auf die indi­vi­du­el­len Bedürf­nisse und gene­ti­schen Pro­file der Pati­ent*innen abstimmt. Durch inno­va­tive Diagnostik-​ und The­ra­pie­for­men, wie zum Bei­spiel mole­ku­lar­ge­ne­ti­sche, -​pathologische und bild­ge­bende Ver­fah­ren, steigt so die Chance für Pati­ent*innen mit fort­ge­schrit­te­nen Tumor­er­kran­kun­gen, für die keine wei­tere zuge­las­sene The­ra­pie mehr zu Ver­fü­gung steht, eine wei­tere Behand­lungs­mög­lich­keit zu fin­den. Zusätz­lich kommt die Per­so­na­li­sierte Medi­zin häu­fig bei sel­te­nen Tumor­er­kran­kun­gen zum Ein­satz.
„Mit­tels Sequen­zie­rung kön­nen in die­sen Fäl­len maß­ge­schnei­derte The­ra­pien ent­wi­ckelt wer­den, die effi­zi­en­ter und ziel­ge­rich­te­ter wir­ken“, erklärt Prof. Dr. Tho­mas Seuf­fer­lein, Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Innere Medi­zin I am UKU und Zen­trums­spre­cher. „Dies ermög­licht nicht nur eine prä­zi­sere Dia­gnose, son­dern auch die Ver­mei­dung unnö­ti­ger Behand­lun­gen und die Reduk­tion von Neben­wir­kun­gen.“
Um die Per­so­na­li­sierte Medi­zin im Land wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, wur­den ins­ge­samt vier Zen­tren für Per­so­na­li­sierte Medi­zin an den baden-​württembergischen Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken in Frei­burg, Hei­del­berg, Tübin­gen und Ulm als Basis einer flä­chen­de­cken­den, regio­nal koor­di­nier­ten Ver­sor­gungs­struk­tur ein­ge­rich­tet. Das Land Baden-​Württemberg hat hier bun­des­weit Pio­nier­ar­beit geleis­tet. Die in der Pati­en­ten­ver­sor­gung erho­be­nen Daten wer­den dabei voll­stän­dig ver­schlüs­selt von allen ZPM in einer Cloud gesam­melt und kön­nen für kli­ni­sche Aus­wer­tun­gen und ver­sor­gungs­nahe For­schung genutzt wer­den. In Ulm, aber auch an den ande­ren Zen­tren in Baden-​Württemberg, liegt der Fokus neben der Dia­gnos­tik und The­ra­pie fort­ge­schrit­te­ner onko­lo­gi­scher Tumor­er­kran­kun­gen seit 2023 auch auf immun­ver­mit­teln­den Erkran­kun­gen, d.h. chronisch-​entzündlichen Darm­er­kran­kun­gen wie Mor­bus Crohn und Coli­tis ulce­rosa, der Pso­ria­sis (Schup­pen­flechte) und der chro­ni­schen Poly­ar­thri­tis. Durch ein inter­dis­zi­pli­nä­res Bera­tungs­team wird hier indi­vi­du­ell nach der best­mög­li­chen, per­so­na­li­sier­ten The­ra­pie­op­tion gesucht, mit der die belas­ten­den Beschwer­den früh­zei­tig, erfolg­reich und lang­fris­tig kon­trol­liert wer­den kön­nen. 
Neben dem wei­te­ren Aus­bau des regio­na­len und bun­des­wei­ten Netz­werks ste­hen die Zen­tren künf­tig vor der infra­struk­tu­rel­len Her­aus­for­de­rung, die enor­men, gene­rier­ten Daten­men­gen spei­chern und ver­ar­bei­ten zu kön­nen, wie es das bun­des­weite Pro­jekt zur Genom­me­di­zin Genom.de, an dem sich Ulm auch betei­ligt, erfor­dert. „Dafür sind Spei­cher­ka­pa­zi­tä­ten von meh­re­ren Peta­by­tes not­wen­dig“, so Prof. Seuf­fer­lein. „Dafür benö­ti­gen wir wei­ter­hin eine finan­zi­elle Unter­stüt­zung des Lan­des, das uns auch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren mas­siv unter­stützt hat. Dafür an die­ser Stelle unser Dank!“
 

Wei­te­rer Stopp am Insti­tut für Rechts­me­di­zin

Einen wei­te­ren Stopp legte Dr. Ute Lei­dig am Insti­tut für Rechts­me­di­zin ein. Zusam­men mit dem Insti­tuts­di­rek­tor Prof. Dr. Sebas­tian Kunz und dem Lei­ter der foren­si­schen Toxi­ko­lo­gie, Dr. Andreas Alt, wur­den in Anwe­sen­heit der Lei­te­rin der Gewalt­op­feram­bu­lanz, Anna Mül­ler, und der Initia­to­rin des Pro­jek­tes „Kampf dem K.O.“, Sever­ine Baisch, die Auf­ga­ben sowie der Ent­wick­lungs­stand der Rechts­me­di­zin in Ulm bespro­chen. Durch die enge Zusam­men­ar­beit zwi­schen dem Insti­tut und dem Minis­te­rium sowie durch die minis­te­riale finan­zi­elle Unter­stüt­zung konnte eine posi­tive Bilanz der Betreu­ung von Gewalt­op­fern und poten­zi­el­len Opfern von K.O.-​Mitteln in Ulm gezo­gen wer­den. Das Ange­bot der Rechts­me­di­zin wird in Ulm sehr gut ange­nom­men und umge­setzt, sodass hier ein hoher Grad an Sicher­heit und Auf­klä­rungs­grund­lage geschaf­fen wer­den kann. Im Rah­men der Umset­zung des Can­na­bis­kon­sum­ge­set­zes ist das Insti­tut für Rechts­me­di­zin aktu­ell im Gespräch dem Minis­te­rium als ana­ly­sie­rende Ein­heit unter­stüt­zend zur Seite zu ste­hen.

v.l.: Michael Jou­kov (Spre­cher für Wissenschafts-​ und Hoch­schul­po­li­tik; Spre­cher für Bahn­po­li­tik; AK-​Vorsitzender Wis­sen­schaft, For­schung und Kunst), Prof. Dr. Flo­rian Geb­hard (Stv. Lei­ten­der Ärzt­li­cher Direk­tor und Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Unfall-​, Hand-, Plas­ti­sche und Wie­der­her­stel­lung­s­chir­ur­gie am UKU), Dr. Ute Lei­dig, Prof. Dr. Tho­mas Seuf­fer­lein, PD Dr. Verena Gaid­zik (Stv. Zen­trums­spre­che­rin und Lei­te­rin Mole­ku­la­res und Fami­liä­res Tumor­board am UKU), Dr. Sabine Schind­ler (Lei­te­rin Refe­rat Ethik in der Medi­zin, Medi­zi­ni­sche Ver­sor­gungs­be­rei­che, Minis­te­rium für Sozia­les, Gesund­heit und Inte­gra­tion).

v.l.: Dr. Andreas Alt (Lei­ter der Abtei­lung foren­si­sche Toxi­ko­lo­gie des Insti­tuts für Rechts­me­di­zin Ulm), Michael Jou­kov, Dr. Ute Lei­dig, Prof. Dr. Sebas­tian Kunz (Ärzt­li­cher Direk­tor des Insti­tuts für Rechts­me­di­zin am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm), Alex­an­der Stot­kie­witz, Séverine Baisch (Assis­tenz­ärz­tin für Rechts­me­di­zin am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm).