Siche­rer Schlaf, gesunde Babys

Baby­schlaf­sä­cke für Neu­ge­bo­rene: Pro­jekt des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ulm min­dert Risiko für den Plötz­li­chen Säug­lings­tod

Manch­mal stirbt ein gesun­des Baby völ­lig uner­war­tet. Die Kli­nik für Frau­en­heil­kunde und Geburts­hilfe des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ulm (UKU) setzt mit dem Pro­jekt „Siche­rer Baby­schlaf“ ein wich­ti­ges Zei­chen, um das Risiko für den Plötz­li­chen Säug­lings­tod zu redu­zie­ren. Eine wich­tige Rolle spielt dabei der Baby­schlaf­sack, in dem Babys sicher schla­fen und den künf­tig alle Eltern kos­ten­frei mit nach Hause neh­men kön­nen.

Der Plötz­li­che Säug­lings­tod (Sud­den Infant Death Syn­drome (SIDS)) ist ein schmerz­haf­tes und beängs­ti­gen­des Thema für Paare, die gerade Eltern gewor­den sind. Damit ist das uner­war­tete und nicht erklär­bare Verster­ben eines Säug­lings oder Klein­kin­des gemeint, das zumeist in der Schla­fens­zeit ein­tritt. Das Risiko ist wäh­rend des ers­ten Lebens­jah­res am höchs­ten und nimmt danach deut­lich ab. „Auch wenn die Ursa­chen für den Plötz­li­chen Säug­lings­tod nicht voll­stän­dig bekannt sind, haben wis­sen­schaft­li­che Stu­dien gezeigt, dass sich wich­tige Risi­ko­fak­to­ren beein­flus­sen las­sen“, erklärt Pro­fes­sor Frank Reis­ter, Lei­ter der Sek­tion Geburts­hilfe am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm. „Die Todes­fälle in die­sem Zusam­men­hang sind in den letz­ten Jah­ren erfreu­li­cher­weise ste­tig zurück­ge­gan­gen. Denn wenn Eltern ein paar ein­fa­che Regeln beach­ten, kön­nen sie das Risiko für ihr Kind deut­lich min­dern“, so Pro­fes­sor Reis­ter wei­ter. Die rich­tige Schlaf­um­ge­bung für Babys spielt bei der Prä­ven­tion eine ent­schei­dende Rolle. „Die größ­ten Gefah­ren für Babys gehen von ver­schlos­se­nen Atem­we­gen oder Über­wär­mung aus. Des­halb ist der Baby­schlaf­sack ein wich­ti­ger Bestand­teil einer siche­ren Schlaf­um­ge­bung“, weiß Susanne Lehr, Heb­amme und Bereichs­lei­te­rin Geburts­hilfe am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm. Denn auch wenn es noch so kusche­lig ist: Decken, Kis­sen und Kuschel­tiere gehö­ren nicht in Baby­bet­ten. „Der Kopf des Babys sollte durch nichts bedeckt wer­den kön­nen, so las­sen sich Atem­rück­stau, Über­wär­mung oder das Ver­schlu­cken klei­ner Teile ver­mei­den“, so Susanne Lehr. Die Schlaf­um­ge­bung sollte also mög­lichst spär­lich aus­ge­stat­tet sein.

Umso gemüt­li­cher ist dafür der Baby­schlaf­sack, den künf­tig alle Eltern nach der Geburt mit nach Hause neh­men kön­nen. „Im Schlaf­sack schläft das Baby warm und sicher, weil das Köpf­chen frei bleibt“, erklärt Susanne Lehr. „Babys kön­nen darin stram­peln, ohne sich den Stoff über das Gesicht zu zie­hen.“ Wei­te­rer wich­ti­ger Bau­stein für siche­ren Baby­schlaf: Babys soll­ten zum Schla­fen immer auf den Rücken gelegt wer­den. Bauch­lage und Sei­ten­lage sind als Schlaf­po­si­tio­nen ris­kant. Säug­linge kön­nen sich ihre Schlaf­hal­tung in den ers­ten fünf bis sechs Mona­ten nicht selbst aus­su­chen. Die Rücken­lage ist die sicherste und beste Schlaf­po­si­tion. Eltern soll­ten außer­dem auf die rich­tige Tem­pe­ra­tur im Schlaf­zim­mer ach­ten, zwi­schen 16 und 18°C sind aus­rei­chend, um Über­wär­mung zu ver­mei­den. Schla­fen im Eltern­bett erscheint zwar prak­tisch, ist aber nicht opti­mal für gesun­den Schlaf. „Die Fach­ge­sell­schaf­ten raten Eltern, ihr Kind in ihrer Nähe im Eltern­schlaf­zim­mer, aber im eige­nen Baby­bett schla­fen zu las­sen“, weiß Susanne Lehr. Auch eine rauch­freie Umge­bung ist wich­tig. Denn Rau­chen ist nicht nur in der Schwan­ger­schaft schäd­lich für die Gesund­heit des Kin­des, son­dern erhöht auch danach das Risiko für den Plötz­li­chen Säug­lings­tod. Und auch das Wun­der­mit­tel Mut­ter­milch spielt bei der Prä­ven­tion eine wich­tige Rolle. Sie bie­tet nicht nur den idea­len Schutz vor Infek­tio­nen, son­dern wirkt sich posi­tiv auf die Schlafqua­li­tät aus, so dass die Gefahr eines Atem­still­stands durch einen beson­ders tie­fen und dadurch gefähr­li­che­ren Schlaf redu­ziert wird. „Dar­über hin­aus füh­len sich viele Frauen beim Stil­len beson­ders mit ihrem Baby ver­bun­den. Liebe und Zuwen­dung sind gene­rell wich­tig für Babys, davon kön­nen sie nie genug bekom­men“, ergänzt Susanne Lehr.

Die Emp­feh­lun­gen der UKU-​Expert*innen zur siche­ren Schlaf­um­ge­bung ori­en­tie­ren sich an den Hin­wei­sen der Deut­schen Gesell­schaft für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin e.V.. „Wir möch­ten diese Emp­feh­lun­gen und die­sen Sicher­heits­zu­ge­winn den Eltern der Neu­ge­bo­re­nen gerne mit auf den Weg geben“, sagt Pro­fes­sor Wolf­gang Janni, Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Frau­en­heil­kunde und Geburts­hilfe. „Unser Geburtshilfe-​Team sorgt im Kreiß­saal und auf den Wochen­sta­tio­nen für einen guten Start ins Leben jedes Kin­des. In unse­rer Kli­nik kom­men jedes Jahr rund 3.000 Kin­der zur Welt. Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem neuen Baby­schlaf­sack auch nach dem Auf­ent­halt in der Kli­nik einen Bei­trag für eine sichere Schlaf­um­ge­bung leis­ten kön­nen.“ Dass die Baby­schlaf­sä­cke kos­ten­frei an die Eltern ver­schenkt wer­den kön­nen, ist der Unter­stüt­zung durch Spon­so­ren zu ver­dan­ken. Die Aktion 100.000 der Süd­west Presse, die Radio 7 Dra­chen­kin­der, Ever Pharma sowie die Gene­ra­tio­nen Stif­tung der Spar­kasse Ulm betei­li­gen sich an dem Pro­jekt.

Wei­tere Infor­ma­tio­nen zum siche­ren Baby­schlaf fin­den Sie hier.

 

Quelle: Universitätsklinikum Ulm

Das Team der Kli­nik für Frau­en­heil­kunde und Geburts­hilfe, v.l. Pro­fes­sor Wolf­gang Janni, Ärzt­li­cher Direk­tor, die Heb­am­men Susanne Lehr und Almut Knauß und Sek­ti­ons­lei­ter Pro­fes­sor Frank Reis­ter, über­gibt künf­tig allen Eltern bei der Ent­las­sung den neuen UKU-​Babyschlafsack. Der Schlaf­sack trägt zu einer siche­ren Schlaf­um­ge­bung bei und min­dert das Risiko für den Plötz­li­chen Säug­lings­tod.

Quelle: Universitätsklinikum Ulm

Im Baby­schlaf­sack schla­fen Babys warm und sicher, weil das Köpf­chen frei bleibt.