Der renommierte Forschungspreis der Europäischen Gesellschaft für Endokrinologie im Kindes- und Jugendalter (ESPE) ging in diesem Jahr an Prof. Dr. med. Martin Wabitsch, Leiter der Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Ulm (UKU). Prof. Wabitsch ist außerdem Vorstandsvorsitzender des Zentrums für seltene Erkrankungen und stellv. Standortsprecher des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ). Der Preis wurde anlässlich der ESPE-Jahrestagung in Liverpool verliehen und steht für Forschungsleistungen von herausragender Qualität auf dem Gebiet der experimentellen und klinischen Endokrinologie.
Prof. Wabitsch untersucht die Bildung und Wirkung von Hormonen und deren Bedeutung bei der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam mit seinem Team hat er dadurch neue Erkenntnisse zur Physiologie des humanen Fettgewebes sowie zu Mechanismen der Gewichtsregulation und deren Störung bei Adipositas erlangt. „Durch eine präzise Verknüpfung von molekularen Mechanismen mit sorgfältig charakterisierten klinischen Phänotypen konnten wir die Pathophysiologie von seltenen endokrinen Krankheitsbildern aufklären und neue Therapien entwickeln“, so der Wissenschaftler. „Dies war nur möglich durch meine engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ärzte und Wissenschaftler in der Klinik und im Forschungslabor.“
Durch die exzellente Krankenversorgung in den Bereichen Störungen der Körpergewichtsregulation, des Wachstums und der Pubertätsentwicklung, Diabetes mellitus, Lipodystrophien, endokrine Spätfolgen nach onkologischen Therapien sowie Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD) erlangte die Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie international an Bekanntheit und fungiert auch als europäisches Ausbildungszentrum für pädiatrische Endokrinologie. Darüber hinaus finanziert die Fachgesellschaft ESPE Gastärztinnen und -ärzten Forschungsaufenthalte in Ulm.