Seit mehr als 40 Jahren sind Universität, Universitätsklinikum und Bundeswehrkrankenhaus (BwKrhs) in Ulm durch vielfältige und intensive Kooperationen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung verbunden. Auch in Krisensituationen, wie zuletzt in der Corona-Pandemie, hat sich diese enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit immer wieder bewährt. Hinzu kommt, dass die Einrichtungen auch räumlich gesehen sehr nah beieinander liegen. Damit bestehen am Oberen Eselsberg in Ulm bereits heute ideale Voraussetzungen für eine intensivierte zivil-militärische Kooperation. Am 24. Januar 2023 haben UKU und BwKrhs eine Absichtserklärung zur perspektivischen Entwicklung des Medizin Campus Ulm am Oberen Eselsberg unterschrieben. Ziel der Erklärung ist es, einen deutlich leistungsfähigeren Medizin Campus für die Bereiche Lehre, Forschung sowie umfassende, hochwertige medizinische Versorgung zu entwickeln.
Mit Unterzeichnung der Absichtserklärung verständigen sich UKU und BwKrhs Ulm auf ein gemeinsames Vorgehen zur Etablierung von Projektstrukturen. Durch diese sollen Zusammenarbeit und Ziele konkretisiert und weiterentwickelt sowie neue Kooperationsmöglichkeiten ermittelt werden.
Das Universitätsklinikum Ulm leistet Spitzenmedizin im 24/7-Betrieb und bietet den Patient*innen in der Region und darüber hinaus eine stationäre und ambulante Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau. In unserer Verantwortung liegt nicht nur das Wohlbefinden unserer Patient*innen und Mitarbeitenden, auch der Umwelt- und Klimaschutz als Gesundheitsvorsorge insgesamt ist eine unserer zentralen Aufgaben und wesentlichen Herausforderungen zugleich. Diesen Auftrag können wir nur gemeinsam bewältigen, um den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit präventiv entgegenzuwirken.
Vor dem Hintergrund wurde im Jahr 2023 ein zentrales Nachhaltigkeitsmanagement, das übergeordnete Koordinations- und Organisationsfunktionen übernimmt, etabliert und die Basis für den Ausbau und die gezielte Steuerung von Nachhaltigkeitsaktivitäten geschaffen. Ziel ist es, mit dieser Struktur ein internes Netzwerk aufzubauen, in dem Lern- und Synergieeffekte genutzt und gemeinsam in den kommenden Jahren nachhaltige Maßnahmen am UKU vorangetrieben und umgesetzt werden. Um die nachhaltige Transformation zu realisieren, wurden sogenannte „Nachhaltigkeitsbotschafter*innen“ ernannt, die als Bindeglied zwischen den Mitarbeitenden und dem Nachhaltigkeitsmanagement fungieren. Darüber hinaus wurden zahlreiche Nachhaltigkeitsaktivitäten, z.B. in den Bereichen Energie, Logistik, Mitarbeitende oder Partnerschaften am UKU umgesetzt. Die jeweiligen Maßnahmen sind auf der Nachhaltigkeitswebsite aufgeführt. Analog zum Jahresbericht wurde außerdem ein Nachhaltigkeitsbericht erstellt, der wesentliche Maßnahmen und Projekte bündelt.
Um die Krankenversorgung schwerstkrebskranker Patient*innen weiter zu verbessern und die patientenbezogene Tumorforschung zu stärken, wird am Universitätsklinikum Ulm ein neues Betten- und Forschungshaus entstehen. Im Juli 2023 fand der offizielle Spatenstich für das neue Gebäude statt, in dem onkologische Krankenversorgung und Krebsforschung auf Spitzenniveau unter einem Dach zusammenkommen. Die Inbetriebnahme des Gebäudes ist für 2025 geplant.
Bei dem geplanten Neubau handelt es sich um ein fünfstöckiges Gebäude. Für den Zeitraum der Sanierung zieht die Innere Medizin III mit den Stationen M4ab Sektion Onkologie und M4cd Hämatologie in die neuen Räumlichkeiten. Zwei Etagen sind für die stationäre Krankenversorgung vorgesehen, in denen unter anderem Patient*innen mit Leukämien, malignen Lymphomen und unterschiedlichsten bösartigen Krebserkrankungen behandelt werden. Im Obergeschoss des Gebäudes werden ca. 80 Arbeitsplätze für Forschung und Lehre entstehen, die insbesondere der Unterbringung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) dienen. Die Flächen für das geplante NCT werden im Erdgeschoss des Gebäudes durch eine sogenannte Early Clinical Trials Unit (ECTU) ergänzt. Die ECTU ist integraler Bestandteil des Comprehensive Cancer Center Alb-Donau-Bodensee und mit sämtlichen im Einzugsgebiet liegenden klinischen Einrichtungen vernetzt. Darüber hinaus wird eine weitere Etage für die erforderliche Krankenhauslogistik und u.a. auch für Bereitschaftsdienst, Schlaf- und Ruheräume genutzt.
Die onkologischen Spitzenzentren Tübingen-Stuttgart (CCC-TS) und Ulm (CCCU) sind in ihrer Funktion als gemeinsamer Standort „NCT-SüdWest“ des erweiterten Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) bestätigt worden. Die Entscheidung wurde im Rahmen einer Veranstaltung der Nationalen Dekade gegen Krebs von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger verkündet. Das erweiterte, aus sechs Standorten bestehende NCT soll im Endausbau mit jährlich 98 Millionen Euro gefördert werden. Dies ist die größte finanzielle Netzwerk-Förderung für die nationale Krebsforschung in der Geschichte der Bundesrepublik.
Übergeordnetes Ziel des erweiterten NCTs und damit aller Standorte ist es, die klinische Krebsforschung in Deutschland zu unterstützen und mehr Patientinnen und Patienten einen schnelleren Zugang zu neuen innovativen Krebstherapien zu ermöglichen.
Die neu gegründete Sektion für Interdisziplinäre Pankreatologie (Klinik für Innere Medizin I) sowie das ebenfalls neu entstandene Institut für Molekulare Onkologie und Stammzellbiologie am UKU werden von Prof. Dr. Alexander Kleger geleitet. Die Verknüpfung dieser Bereiche ermöglicht einerseits die gezielte Grundlagenforschung vererbbarer, sporadischer sowie erworbener Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse – auch Pankreas genannt – am Institut und andererseits die translationale Forschung sowie hochspezialisierte Krankenversorgung in der Sektion.
Gute Führung beeinflusst neben der Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden auch die Gewinnung von neuen, qualifizierten Fachkräften. Was „gute Führung“ bedeuten kann, haben rund 100 Mitarbeitende in leitenden Positionen 2023 in einem Programm zur Stärkung der Führungskompetenzen erfahren. Das Leadership-Programm am UKU dient der kollegialen Vernetzung und besteht aus theoretischen Grundlagen und praktischen Übungen. Dazu wurden die einzelnen Seminargruppen immer in neuen berufsgruppen-, bereichs-, standort-, hierarchie- und interdisziplinären Konstellationen zusammengestellt. Das Programm setzt sich aus vier Modulen zusammen: Teamentwicklung und Konfliktklärung, Change-Management und selbstorganisierte Prozesse, Führungsinstrumente und Mitarbeitergespräche sowie Motivation, Selbst- & Zeitmanagement und Feedback/Reflexion.
Bei dem ersten Netzwerktreffen erhielten die Teilnehmenden wertvolle Impulse und führten aufschlussreiche Diskussionen zu den Themen On-Boarding und Mitarbeiterbindung. Neben dem Vorstand des Universitätsklinikums Ulm nahmen 100 Führungskräfte aller Berufsgruppen, die bereits erfolgreich das Leadership-Programm abgeschlossen haben, an der Veranstaltung teil. An verschiedenen Marktständen tauschten sich die Anwesenden zu Aspekten wie Pre-Boarding oder der Willkommenskultur aus und sammelten Ideen zur Optimierung der Prozesse am UKU.
Der Deutsche Krebspreis zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der Onkologie und wird jährlich in den Rubriken „Klinische Forschung“, „Translationale Forschung“ und „Experimentelle Forschung“ vergeben. In der letzten Kategorie wurde der Ärztliche Direktor des Instituts für Molekulare Onkologie und Stammzellbiologie am Universitätsklinikum Ulm, Prof. Dr. Alexander Kleger, für seine wegweisenden und innovativen Forschungsansätze in der Krebsmedizin ausgezeichnet. Die Rubrik „Experimentelle Forschung“ richtet ihren Blick speziell auf die Grundlagenforschung. Mit der Auszeichnung würdigten die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebsstiftung seine herausragenden Leistungen in der Erforschung des Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Im nationalen Top-100-Ranking der stern-Klinikliste 2023 erreichten UKU und RKU Platz 20 – mit insgesamt 27 verschiedenen ausgezeichneten Fachbereichen. Damit wurde erneut eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr erzielt, was die medizinische Qualität und die hohen Standards insgesamt hervorhebt. Ähnlich gut schnitten UKU und RKU in der FOCUS Klinikliste ab: Mit Platz 14 konnte wiederholt die ausgezeichnete Patientenversorgung bestätigt werden. Die Klinikliste dient als größtes unabhängiges Krankenhaus-Ranking als Informationsquelle für Patient*innen, Angehörige sowie Ärztinnen und Ärzte, um sich in der Vielfalt der Kliniklandschaft besser orientieren zu können. Die offiziellen Resultate des Qualitätsberichts der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) geben einen Überblick über die aktuellen medizinischen Ergebnisse zu Behandlungsqualität und Patientensicherheit für relevante Krankheitsbilder am Universitätsklinikum Ulm und der RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH. Der aktuelle IGM-Bericht verdeutlicht, in welchen Bereichen die Ulmer Universitätsmedizin besonders gute Leistungen erzielt hat.
Der Claudia von Schilling Preis wird einmal jährlich von der Claudia von Schilling Foundation for Breast Cancer Research Germany für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Brustkrebsheilkunde und der insoweit relevanten Krebsgrundlagenforschung verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Prof. Dr. Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Ulm, erhielt die Auszeichnung 2023 für das von ihm wesentlich mitentwickelte visionäre und innovative Success-Studienprogramm. Dieses verknüpft Fragen zur medikamentösen Behandlung von frühen Mammakarzinomen mit Biomarkeranalysen und Lebensstil-Interventionen.
Die European Society for Child and Adolescent Psychiatry ("ESCAP") ist eine gemeinnützige Vereinigung mit dem Auftrag, die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Europa zu fördern. Das Amt des Präsidenten wird künftig Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am UKU, übernehmen. Die Präsidentschaft wurde im Rahmen des 20. internationalen Kongresses der ESCAP in Kopenhagen nach den Vorstandsneuwahlen neu besetzt. Das Amt wird Prof. Fegert voraussichtlich bis 2027 ausüben.
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart weltweit – allein in Deutschland gibt es jedes Jahr etwa 67.000 Neuerkrankungen. Dennoch ist die Nachsorge meist auf klinische Untersuchungen und Mammographie begrenzt. Ein Screening auf Fernmetastasen wird bisher nur bei einem konkreten Verdacht initiiert. In der Anfang 2023 gestarteten SURVIVE-Studie ("Standard Surveillance vs. Intensive Surveillance in Early Breast Cancer") der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe untersuchen Expert*innen Blutproben, um frühzeitig asymptomatische Fernmetastasen zu erkennen. Dadurch kann eine frühere, zielgerichtete Therapie eingeleitet werden, was eine Verbesserung des Gesamtüberlebens für Brustkrebspatient*innen ermöglichen könnte.
Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten – zahlreiche der an COVID-19 Erkrankten kämpfen noch Monate nach der überstandenen Infektion gegen die anhaltenden Beschwerden. Neben den körperlichen Symptomen kommen bei diesen Long-/Post-COVID-Patient*innen oftmals Ängste und depressive Verstimmungen hinzu. Die psychischen und sozialen Bedarfe und Bedürfnisse der Long-/Post-COVID-Betroffenen haben bisher jedoch eine eher randständige Position in der Forschung eingenommen. Hier setzt das Projekt „PsyLoCo“ an, das von mehreren deutschen Universitätskliniken (München, Magdeburg, Halle, Tübingen, Freiburg und Ulm) durchgeführt wurde. Am Standort Ulm leitet die Studie der Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Prof. Dr. Harald Gündel.
Sie wirken schnell, machen wehr- und willenlos und können nur eine kurze Zeit nachgewiesen werden: K.O.-Tropfen. Meist werden diese ihren Opfern heimlich ins Getränk geschüttet, wodurch Betroffenen der Konsum oft erst im Nachhinein bewusst wird. Um die Nachsorge und Betreuung von Betroffenen zu verbessern, starteten das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Ulm und die Stadt Ulm – Team Chancengerechtigkeit und Vielfalt gemeinsam das Projekt „Kampf dem K.O.“. Das bundesweit einzigartige Präventionsprojekt wurde vom Land Baden-Württemberg mit rund 375.000 Euro unterstützt.
Im März 2021 starteten die Deutsche Traumastiftung, das Universitätsklinikum Ulm und das Polizeipräsidium Ulm ein bislang einzigartiges Forschungsprojekt, um Möglichkeiten der Früherkennung und Prävention von traumabedingten Belastungen im Polizeidienst zu erforschen. Mit der „Studie der Polizei und der Universitätsklinik Ulm zu Leistung und Stärke“ (PULS) wurde der Zusammenhang bisher erlebter beruflicher Belastungen, Ressourcen wie Widerstandskraft, dem persönlichen Umgang mit Belastungen und physiologischen und biologischen Kennwerten untersucht. Darauf aufbauend sollen künftig präventive Maßnahmen geschaffen und weiterentwickelt werden, um bspw. posttraumatische Belastungsstörungen zu vermeiden.
Das Institut für Pathologie am Universitätsklinikum Ulm erhält nach 28-jähriger Führung durch Herrn Prof. Dr. Peter Möller eine neue Leitung: Die erfahrene Pathologin Frau Prof. Dr. Dr. Nadine Gaisa wurde aus dem Universitätsklinikum Aachen berufen und hat im August 2023 die Funktion der Ärztlichen Direktorin am Ulmer Institut übernommen. Ihre vorherige Position als Professorin und stellvertretende Institutsdirektorin am Institut für Pathologie der Rheinisch-Westfälischen Hochschule (RWTH) Aachen hatte Frau Prof. Gaisa seit 2018 inne. Zuvor war sie nach ihrem Medizinstudium in Regensburg unter anderem in London tätig. „Ich freue mich sehr darauf, meinen Lebensmittelpunkt nun wieder nach Süddeutschland zu verlagern“, sagt die gebürtige Bayerin.
Zum 1. September 2023 hat Prof. Dr. Sven Danckwardt die Position des Ärztlichen Direktors der Zentralen Einrichtung Klinische Chemie (ZEKCH) am Universitätsklinikum Ulm übernommen. Der erfahrene Mediziner und Wissenschaftler verfügt über umfangreiches Fachwissen in der RNA-Forschung und der Molekularen Medizin. Seit 2012 hat er eine Professur für Experimentelle Hämostaseologie und Laboratoriumsmedizin an der Universitätsmedizin Mainz inne, wo er bis Ende August 2023 im Institut für klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin auch als Oberarzt tätig war.
Seit dem 1. Oktober steht die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Ulm unter neuer Leitung: Prof. Dr. Nuh N. Rahbari, MHBA, der bis Ende September die stellvertretende Direktion der Chirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Mannheim innehatte, ist nun neuer Lehrstuhlinhaber und Ärztlicher Direktor am UKU. Er löste damit Prof. Dr. Marko Kornmann ab, der die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie seit 1. April 2023 kommissarisch geleitet hat. In seiner neuen Position möchte Prof. Rahbari die Bereiche der minimal-invasiven und roboter-assistierten onkologischen Viszeralchirurgie am UKU weiter ausbauen.
Auf eigenen Wunsch verließ die Kaufmännische Direktorin und Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Ulm, Bettina Rottke, zum Ende 2023 das UKU. Die Position hatte sie seit Oktober 2021 inne. Bis zu einer offiziellen Nachfolgeregelung durch den Aufsichtsrat übernimmt Hartmut Masanek, Leiter des Bereichs Finanzen und Controlling am UKU, die Aufgaben des Kommissarischen Kaufmännischen Direktor seit dem 1. Dezember 2023.
Die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKU feierte im Juni 2023 ihr 50. Jubiläum. In verschiedenen Vorträgen wurden im Rahmen des Jubiläumssymposiums nicht nur Chancen und Herausforderungen, sondern auch das durchlebte Wachstum sowie zukünftige Entwicklungen näher beleuchtet.
Die universitäre Radiologie in Ulm hat in ihren vergangenen 50 Jahren viele Transformationen durchlebt – sowohl örtlich als auch inhaltlich. Dabei blickt die radiologische Abteilung auf zentrale Meilensteine wie die Gründung des interdisziplinären Ultraschallzentrums aus Innerer Medizin I und Radiologie 2012, des Bildgebungszentrums aus Nuklearmedizin und Radiologie 2014 oder des pädiatrischen interdisziplinären Ultraschallzentrums im Jahr 2021 zurück. Derzeit ist die Radiologie an zahlreichen nationalen sowie internationalen Forschungsprojekten beteiligt, steht im Austausch mit verschiedenen Fakultäten und ist Teil internationaler Kooperationen. So beschäftigen sich die Projekte beispielsweise mit KI-basierter Bildanalyse für Lungenerkrankungen oder Trauma-bedingten Krankheiten. Auch auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit wird intensiv gearbeitet, u.a. um den Energieverbrauch der radiologischen Großgeräte zu verringern.
2019 wurde die Frauenmilchbank an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Ulm eröffnet. Dort werden Frühgeborene und kranke Neugeborene, deren Mütter noch keine oder nicht ausreichend eigene Milch haben, mit gespendeter Frauenmilch ernährt. Bisher war eine Frauenmilchspende ausschließlich für Mütter während der stationären Behandlung ihrer Kinder auf der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin möglich. Nun können auch Frauen ihre Muttermilch spenden, deren Kinder nicht stationär in der Ulmer Kinderklinik behandelt werden.
Unter dem Motto „Kennenlernen & Zusammenwachsen“ haben 2023 insgesamt über 170 Mitarbeitende von DUU, RKU und UKU erstmals an gegenseitigen Standortführungen teilgenommen. An verschiedenen Standorten – darunter die Chirurgie, Apotheke, der OP-Bereich oder Kreißsaal – konnten sich Interessierte über die unterschiedlichen Strukturen informieren, neue Einblicke in Bereiche, Abteilungen und Kliniken erhalten und sich allgemein mit Kolleg*innen austauschen und vernetzen.
Es ist ein Schock für jedes Elternteil: Das freudig erwartete Baby kommt nicht gesund auf die Welt und muss bereits in den ersten Lebenstagen oder -wochen operiert werden. In dieser Situation fanden sich auch die Eltern der am 2. Juni 2023 geborenen Lydia wieder. Bei dem Mädchen wurde bereits vor der Geburt eine angeborene Unterbrechung in der Speiseröhre, eine sogenannte Ösophagusatresie, sowie eine Unterbrechung des Zwölffingerdarms festgestellt. Dank minimal-invasiver Methoden konnten die Expert*innen der Sektion Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Ulm Lydia auf schonende Art und Weise operieren. Bislang war in solchen Fällen eine weitaus größere Operation notwendig.
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fand im Februar 2023 der Neujahrsempfang des UKU statt. Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Ulm, blickte einleitend auf die Corona-Pandemie zurück: „Es liegen drei Jahre hinter uns, die in unserem Alltag ganz wesentlich durch Corona beherrscht und bestimmt wurden, drei Jahre, die uns allen aber im Besonderen unseren Mitarbeitenden viel abverlangten.“ Sein großer Dank galt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des UKU: „Die Mitarbeitenden haben Außergewöhnliches geleistet, eine hohe Flexibilität und Einsatzbereitschaft gezeigt. Es wurde für alle konkret erfahrbar, welche Potenziale durch gegenseitiges Vertrauen, Solidarität und Zusammenarbeit möglich sind.“
Anfang Oktober haben sich am Universitätsklinikum Ulm Expert*innen aus ganz Baden-Württemberg zu verschiedenen Themen des Notfall- und Krisenmanagements im Gesundheitswesen ausgetauscht. Die Klinikübergreifende Sicherheitskonferenz Baden-Württemberg (KLÜSIKO BW) ist eine Arbeitsgemeinschaft der Universitätsklinika und weiterer Maximalversorger in Baden-Württemberg, die eng mit dem Landespolizeipräsidium sowie dem Innen- und Sozialministerium in Stuttgart kooperiert. Sie wurde 2018 in Ulm gegründet und gibt in regelmäßigen Abständen Handlungsempfehlungen für die Vorbereitung der baden-württembergischen Krankenhäuser auf Krisen- und Katastrophenlagen.
Mit dem Ziel, die Mitarbeitenden an UKU, RKU und DUU zu motivieren und die Zufriedenheit sowohl im Arbeitsalltag als auch im Privatleben zu erhalten und zu erhöhen, bietet das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) am Universitätsklinikum Ulm ein breites Angebot an Maßnahmen an, um die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern.
Durch die Einführung des EGYM Wellpass haben Angestellte mit nur einer Mitgliedschaft Zugang zu über 8.000 Fitness- und Yogastudios, Schwimmbädern sowie Functional Training-Einrichtungen und Boulderhallen in Deutschland und Österreich. Darüber hinaus stehen zahlreiche Online-Kurse in den Bereichen Sport, Ernährung und Meditation zur Verfügung. Ein weiteres, neues Angebot des BGM sind die Corporate Benefits. Damit haben Beschäftigte die Möglichkeit, von vielen attraktiven Angeboten aus allen relevanten Lebensbereichen zu profitieren.
Weitere sportliche Highlights und tolle Team-Erfolge konnten beim alljährlichen Ulmer Stadtradeln (2. Platz mit 83.157 km) sowie dem Einstein-Marathon (605 Mitarbeitende, 8.979,75 km) erzielt werden.
Auch das Angebot an Vorträgen, Workshops, Kursen und Fortbildungen für Beschäftigte wurde im Jahr 2023 wesentlich ausgeweitet.
Eine Neurochirurgie in Malawi aufbauen und fördern – mit diesem Ziel hat Prof. Dr. Thomas Kapapa, Leitender Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie am UKU, 2017 das „Malawi-Germany Neurosurgery Project“ ins Leben gerufen. Seitdem konnten unter anderem ein regelmäßiger Austausch, gegenseitige Besuche sowie die Implementierung neurochirurgischer Standards in Malawi erfolgreich etabliert werden. Mittlerweile ist das Projekt in die zweite Phase gestartet. Der Aufbau der neurochirurgischen Basisversorgung vor Ort ist inzwischen weitestgehend abgeschlossen. Dadurch konnte die Zahl der behandelten Patientinnen und Patienten in Blantyre deutlich erhöht werden und auch die neurochirurgischen Eingriffe haben sich fast verdoppelt. In der zweiten Phase bis 2025 sollen nun die Strukturen in Malawi zunehmend ohne das Zutun aus Deutschland genutzt werden. Dennoch sind der regelmäßige Kontakt und die Besuche vor Ort – in Ulm und Blantyre – nach wie vor wichtig, um die Kolleg*innen weiterhin zu unterstützen.
Lernen Sie das Universitätsklinikum Ulm (UKU), die RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH und die DUU, Dienstleistungsgesellschaft Universitätsklinikum Ulm mbH in Zahlen kennen: Wie viele Mitarbeitenden kümmern sich eigentlich darum, dass bei uns universitäre Spitzenmedizin geleistet werden kann? Und wie viele Patient*innen wurden 2023 in der Notaufnahme an UKU und RKU versorgt? Diese und weitere interessante Zahlen, Daten und Fakten finden Sie nachfolgend.
Gekürzte Gewinn- & Verlustrechnung in T€ | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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Erlöse aus allgemeinen Krankenhaus-Leistungen | 363.629 | 354.973 | 376.881 | 386.796 |
Erlöse aus ambulanten Leistungen | 99.478 | 115.339 | 126.196 | 135.143 |
Umsatzerlöse eines Krankenhauses nach $ 277 HGB | 134.081 | 148.464 | 153.852 | 162.369 |
Sonstige Erlöse | 57.027 | 123.825 | 58.672 | 59.991 |
Personalaufwand | -246.621 | -263.492 | -266.992 | -265.021 |
Sonstiger Aufwand | -417.910 | -529.920 | -478.141 | -498.746 |
Betriebsergebnis | -10.315 | -50.811 | -29.532 | -19.469 |
Beteiligungs- und Finanzergebnis | -3.365 | -1.995 | -1.764 | -290 |
Neutrales Ergebnis | 8.883 | 32.103 | 39.191 | 21.382 |
Steuern | -308 | -1.193 | -1.159 | -1.160 |
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss | -5.105 | -21.896 | 6.736 | 463 |