FDG-PET/MRT beim Rektumkarzinom
In den letzten Jahren haben sich eine zunehmende Anzahl von Therapieoptionen für das Rektumkarzinom ergeben, die von primärer Operation über intensivierte neoadjuvante Therapiekonzepte i.d.R. bestehend aus einer Kombination von Bestrahlung und Chemotherapie bis hin zu nicht-operativen Therapiestrategien (sog. „watch and wait“ Konzept) reichen. Durch die Vielzahl der Möglichkeiten wird es jedoch für die behandelnden Ärzte immer schwerer im individuellen Fall die optimale Therapieoption anhand der üblichen Befunde auszuwählen.
Möglicherweise kann hierbei die Kombination aus MRT zusammen mit der Stoffwechselinformation aus der FDG-PET hilfreiche Zusatzinformationen liefern. Daher untersuchen wir derzeit welchen Stellenwert das PET/MRT sowohl bei der initialen Diagnosestellung und primären Therapieentscheidung als auch bei der Reevaluation nach Durchführung einer neoadjuvanten Therapie und hier insbesondere auf die Entscheidung zur OP oder zu einem nicht-operativen Management („watch and wait“) bringen kann.
Lebervolumetrie und Leberfunktionsdiagnostik
Nach ausgedehnten Leberresektionen (sog. Major-Resektionen) ist das postoperative Leberversagen die hauptsächliche Ursache für postoperative Mortalität. Das Auftreten eines postoperativen Leberversagens ist dabei abhängig vom Resektionsausmaß und der funktionellen Leberkapazität, welche durch bereits bestehende Lebererkrankungen (z.B. Leberzirrhose, Fettleber, etc.) oder durch vorhergehende Chemotherapie eingeschränkt sein kann.
Die Kombination aus einer präoperativen Volumetrie mit genauer Ausmessung des verbleibenden Lebergewebes zusammen mit einer Leberfunktionsszintigraphie (z.B. Tc-99m-HIDA oder Tc-99m-Mebrofenin) zur Untersuchung der funktionellen Kapazität des verbleibenden Lebergewebes, kann hilfreiche Informationen liefern, um ein postoperatives Leberversagen zu verhindern. Daher wird die Kombination dieser beiden Untersuchungen in der OP-Planung komplexer Lebereingriffe (z.B. zweizeitige Leberresektionen im sog. ALPPS-Verfahren) angeboten und der Effekt dieser fortschrittlichen Operationsplanung untersucht.
Intraoperative Resektionsplanung in der Leberchirurgie
Bei der minimalinvasiven bzw. robotischen Resektion von Lebertumoren ist die intraoperative Resektionsplanung von entscheidender Bedeutung, da dem Operateur die palpatorische bzw. manuelle Kontrolle fehlt. Um das Lageverhältnis zwischen dem Tumor und den relevanten Blutgefäßen und Gallengängen korrekt einzuschätzen, kommt daher eine Kombination aus intraoperativem Ultraschall direkt auf der Leberoberfläche zusammen mit Fluoreszenzbildgebung mittels Indocyaningrün (ICG) und 3D-Rekonstruktionen der präoperativen Bildgebung zum Einsatz. Hierdurch ist es i.d.R. möglich die Tumoren vollständig und doch Gewebe-schonend unter Erhalt der relevanten Blutgefäße und Gallengänge durchzuführen.