Multiple Sklerose und entzündliche ZNS-Erkrankungen
Unser Angebot:
- MS-Früh- und Differentialdiagnostik
- Autoimmunerkrankungen des zentralen Nervensystems (Kollagenosen, Vaskulitiden)
- Früh- und Differentialdiagnostik der Neuroborreliose
- Liquoruntersuchung, Elektrophysiologie, Neuropsychologie
- Beratung und Therapieempfehlung
- Verlaufsuntersuchungen und Therapiekontrolle
- Aufklärung und Information
- Durchführung von Therapiestudien
Aktuelle Informationen zu Therapiestudien:
In der Ambulanz Multiple Sklerose (MS) haben in den letzten Monaten folgende klinische Studien begonnen
siehe klinisches Studienzentrum für genauere Informationen
Die Spezialsprechstunde für entzündliche ZNS-Erkrankungen umfasst die Diagnostik und Therapie von inflammatorischen Erkrankungen, wobei die Multiple Sklerose (MS), andere autoimmun-demyelinisierende Erkrankungen wie Neuromyelitis optica (Devic) und ADEM, Neuroborreliose, andere ZNS-Infektionen und ZNS-Vaskulitis den Schwerpunkt darstellen.
Im klinischen Bereich werden Differenzialdiagnose und Differentialtherapie der MS in Abhängigkeit von Krankheitsstadium durchgeführt. In Kooperation mit der Neuroonkologie-Ambulanz (Leitung PD Dr. Lewerenz) werden auch Autoimmunenzephalitiden (z.B. Anti-NMDA) behandelt.
Im Rahmen der Diagnostik kommen neben der standardisierten klinischen Untersuchung auch moderne bilddiagnostische Methoden (standardisierte Messung des Hirnparenchyms, optische Kohärenztomographie (OCT)) und aktuellste neurochemische Untersuchungen im Liquor (s. Neurochemisches Labor) zur Anwendung.
Im Bereich der Kausaltherapie der MS werden alle therapeutischen Optionen (Immunmodulatoren, Immunsuppression, Plasmaaustausch, Immunadsorption) angeboten, wobei wir uns bezüglich der etablierten und zugelassenen Präparate an den Empfehlungen der Therapie-Konsensusgruppe des klinischen Kompetenznetzes für MS (KKNMS) orientieren. Eine zunehmende Anwendung findet die Immunadsorption nicht nur bei steroidrefraktären Optikusneuritiden, sondern auch bei immunvermittelten Neuropathien und limbischer Enzephalitis.
Unsere Klinik ist seit 2007 durch die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e.V. als „anerkanntes MS-Zentrum“ zertifiziert und im Rahmen des Klinischen Kompetenznetzwerkes für Multiple Sklerose (KKNMS) als Referenzzentrum anerkannt.
Die wissenschaftlichen Schwerpunkte umfassen sowohl den diagnostischen als auch den therapeutischen Bereich. Im diagnostischen Bereich fokussieren wir uns auf die Identifizierung und Evaluation von objektivierbaren Verlaufsparametern für die Krankheitsaktivität mittels Bildgebung (MRT, OCT) und Biomarkern im Liquor und im Serum (z. B. neuronale, gliale und immunologische Marker).
Für die weitere Entwicklung wirksamerer Therapiestrategien werden in unserem Studienzentrum klinische Prüfungen durchgeführt, die entweder monozentrisch durchgeführt werden oder Teil multizentrischer nationaler und internationaler Therapiestudien sind (Beta-Interferone, Glatirameracetat, monoklonale Antikörper (Natalizumab, Rituximab, Alemtuzumab), orale Immunmodulatoren (Fingolimod, Teriflunomid, 3,4-Aminopyridin, Fumarsäure, Laquinimod)). Ziel dieser Studien ist die Untersuchung der Verträglichkeit sowie der Wirksamkeitsnachweis neuerer einzelner oder kombinierter Präparate, die aufgrund ihrer günstigeren Anwendbarkeit (orale Applikation, 4-wöchentliche oder 1xjährliche i.v.-Gabe) oder anderem Wirkmechanismus eine Alternative oder Ergänzung zu den etablierten Immunodulatoren darstellen können.
Weiterhin führen wir regelmäßig Informationsveranstaltungen für Betroffene und Angehörige (in Kooperation mit der Selbsthilfegruppe AMSEL, der Fachklinik Dietenbronn und MS-Schwerpunktpraxen), und Symposien für Ärzte über aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose durch.
Die wissenschaftlichen Arbeiten werden unterstützt durch Industriepartner, BMBF und Uni Ulm).