Patienteninformationen
Wissenswertes
Häufige Fragen
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Diese bösartige Erkrankung kann wie jede Krebsart streuen. Frühe Brustkrebserkrankungen, d. h. Situationen in denen der Krebs noch nicht gestreut hat, sind glücklicherweise in der Mehrheit der Fälle heilbar.
Ja, die meisten Fälle von Brustkrebs können heute dank moderner Therapien geheilt werden. Bei Patientinnen mit einer gestreuten (metastasierten) Erkrankung ist zwar keine endgültige Heilung mehr möglich, aber auch hier kann durch neue Therapien ein Fortschreiten der Erkrankung häufig lange hinausgezögert werden.
Dabei können gerade wir als Universitätsklinik Ihnen die Chance zur Teilnahme an Therapiestudien zur Behandlung von Brustkrebs mit neuen Medikamenten oder anderen therapeutischen Ansätzen bieten.
Bitte vereinbaren Sie einen Termin in unserem Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs. Neben einem ausführlichen Gespräch werden wir einen Stammbaum Ihrer Familie erstellen und mit Ihnen abhängig von Ihrer individuellen Risikosituation das weitere Vorgehen besprechen.
Ausführliche Informationen finden Sie auf der Seite des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs.
Sämtliche neuen Tastbefunde wie Knoten in der Brust sollten umfassend abgeklärt werden. Ebenso sollten Sie bei Hautveränderungen wie einer geröteten oder schuppenden Brustwarze, einer neuen flächigen Rötung der Brust, einer Schwellung oder einer Hauteinziehung einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch für Sekretion aus der Brustwarze wie zum Beispiel blutiger oder bräunlicher Ausfluss.
Leitlinientreue Behandlung verbessert die Versorgungssituation von Patientinnen eindeutig. Ein zertifiziertes Brustzentrum garantiert Ihnen einen hohen Qualitätsstandard mit interdisziplinärer Zusammenarbeit. Durch die regelmäßigen Zertifizierungen wird die Versorgungssituation in regelmäßigen Abständen überprüft und die Qualität kontinuierlich garantiert.
In unserem Brustzentrum werden pro Jahr über 400 Patientinnen mit neu aufgetretenem Mammakarzinom operativ behandelt, in unserer Tagesklinik werden etwa 9.000 Patientenkontakte mit individuellen Fragestellungen absolviert.
Ja, in unserer Brustsprechstunde werden Sie fest vom Team der Brustsprechstunde behandelt. Wir versuchen zudem, dass Sie innerhalb dieses Teams, falls möglich, stets den gleichen Ansprechpartner sehen.
Bei Ihnen wurde ein auffälliger Knoten in der Brust entdeckt oder Sie haben selber etwas Ungewöhnliches getastet. Dies ist zunächst kein Grund zur Sorge, denn die meisten Knoten in der Brust sind gutartig und müssen nicht behandelt werden.
Vereinbaren Sie einen Termin in unserem Brustzentrum
Sehr wichtig ist es, die Veränderung gründlich untersuchen zu lassen. Daher sollten Sie nach dem Besuch bei Ihrem Frauenarzt in jedem Fall einen Termin in unserer Brustsprechstunde vereinbaren. Bitte bringen Sie alle vorhandenen Behandlungsunterlagen zur Vorstellung bei uns mit. In unserer Sprechstunde können wir schon bei Ihrem ersten Termin die komplette Untersuchung durchführen und, falls nötig, auch bereits eine Probe entnehmen. Die anschließende feingewebliche Untersuchung durch die Pathologie dauert wenige Tage. Wir nehmen uns viel Zeit, um das Ergebnis anschließend bei einem weiteren Termin in unserem Brustzentrum mit Ihnen zu besprechen. Falls Sie es wünschen, informieren wir Sie telefonisch vorab über das Ergebnis.
Wenn sich der Verdacht auf einen Tumor bestätigt
Sollte es sich bei Ihnen um einen bösartigen Tumor handeln, ist dies natürlich sehr belastend. Die meisten bösartigen Erkrankungen der Brust lassen sich aber sehr gut behandeln. Die Heilungschancen liegen mittlerweile bei 90 Prozent. Es ist uns wichtig, mit Ihnen zusammen einen für Sie maßgeschneiderten Behandlungsplan zu erstellen und Ihnen eine Behandlung auf höchstem Niveau zu ermöglichen. Zusammen mit allen beteiligten Spezialisten planen wir in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz daher sorgfältig alle Therapieschritte, die wir Ihnen genau erklären.
Falls der Tumor gut auf die Chemotherapie anspricht, wird diese in der Regel vor der Operation durchgeführt. Das hat den Vorteil, das der Tumor schrumpfen oder komplett verschwinden kann. In allen anderen Fällen erfolgt zuerst eine Operation. Die meisten Tumorentfernungen können wir brusterhaltend über einen kleinen Schnitt vornehmen. Sollte eine komplette Brustdrüsenentfernung notwendig sein, können wir auch diese Operation schonend durchführen. Nach Möglichkeit wird die komplette Haut mit der Brustwarze belassen.
Nach abgeschlossener Therapie haben Sie die Möglichkeit, eine Reha zu besuchen. Der Soziale Beratungsdienst des Universitätsklinikums berät Sie gerne während Ihres stationären Aufenthalts bei Fragen zu Rehamaßnahmen und unterstützt Sie bei der Antragsstellung. Die weitere Nachsorge wird gemeinsam mit dem niedergelassenen Frauenarzt geplant.
Prinzipiell gibt es bei Brustkrebs folgende Behandlungsmöglichkeiten:
- Operation
- Bestrahlung
- Medikamentöse Therapien (Antihormontherapie, Chemotherapie, Antikörpertherapie etc.)
Welche dieser Behandlungsmöglichkeiten in welcher Reihenfolge für Sie notwendig sind, ist individuell sehr unterschiedlich. Abhängig davon unterscheidet sich auch die Behandlungsdauer zwischen einzelnen Patientinnen sehr.
Eine brusterhaltende Operation ist immer dann möglich, wenn der Brustkrebs noch relativ klein ist bzw. das Verhältnis von Brustkrebs zu Brust eine brusterhaltende Operation erlaubt. Je größer die Brust ist, desto größere Brustkrebserkrankungen können prinzipiell brusterhaltend operiert werden.
Falls die Haut befallen ist oder schwer vom Krebs abzugrenzen ist, muss diese ebenfalls mitentfernt werden. Falls mehrere Krebsherde in der Brust verteilt vorliegen, ist eine brusterhaltende Operation in den meisten Fällen nicht möglich.
In der Regel muss nach jeder brusterhaltenden Operation eine Bestrahlung der Restbrust im Anschluss durchgeführt werden. Diese dauert meist ca. sechs Wochen.
In unserem Brustzentrum werden pro Jahr an die 900 Brustoperationen durchgeführt. Hierunter fallen Operationen, die entweder aufgrund einer gutartigen- oder bösartigen Brusterkrankung erfolgen.
Hauptgründe für eine Brustrekonstruktion stellen der Brustkrebs sowie die Entfernung der kranken Brustdrüse dar. Auch die vorsorgliche Entfernung der Brustdrüse bei einem genetisch erhöhten Brustkrebsrisiko kann Grund für eine Brustrekonstruktion sein. Es gibt diverse Methoden zur Brustrekonstruktion, die für Laien zum Teil sehr verwirrend sein können. Prinzipiell unterscheidet man zwischen drei Varianten:
- Implantatrekonstruktion (Silikon-Implantate)
- Eigengewebsrekonstruktion (Transplantation von Gewebe des eigenen Körpers, z.B. vom Bauch oder vom Rücken)
- Eigenfettzelltransplantation (Einspritzen von körpereigenen Fettzellen)
Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Die Wahl der entsprechenden Methode ist von vielen individuellen Faktoren abhängig. Gerne informieren und beraten wir Sie persönlich über die verschiedenen Methoden und Möglichkeiten der Wiederherstellung Ihrer Brust.
Brustimplantate sind in aller Regel mindestens 10 bis 20 Jahre haltbar, manchmal auch deutlich länger. Im Normalfall gewährt der Implantathersteller eine lebenslange Garantie auf das Brustimplantatmaterial.
Ob die Kosten für eine Brustrekonstruktion von der Krankenkasse übernommen werden ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Im Rahmen einer Krebserkrankung oder bei erhöhtem Krebsrisiko wird die Operation in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Bei Unklarheiten bezüglich einer etwaigen Kostendeckung beraten wir Sie gerne in unserer Sprechstunde und/oder treten ggf. direkt mit Ihrer Krankenkasse in Kontakt.
Nein, nicht jede Art von Brustkrebs benötigt eine Chemotherapie. Glücklicherweise benötigen die meisten Frauen mit Brustkrebs keine Chemotherapie.
Die Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie ist abhängig von folgenden Faktoren:
- Eigenschaften des Brustkrebs (Tumorbiologie)
- Größe des Brustkrebs
- Lymphknotenbefall
- Individuelle Situation (Alter, Vorerkrankungen etc.)
Ja, bei uns werden eine Reihe von klinischen Studien angeboten. Sowohl neue, innovative Medikamente als auch Operationsmethoden werden im Rahmen von klinischen Studien an der Universitätsfrauenklinik Ulm untersucht.
Wenn Sie für eine klinische Studie in Frage kommen, werden wir die Teilnahme in unserer Tumorkonferenz (Therapieempfehlung der interdisziplinären Brustkonferenz) vorschlagen. Ihr betreuender Arzt wird Ihnen anschließend im Aufklärungsgespräch die Möglichkeit einer Studienteilnahme anbieten und Ihnen weitere Details erläutern. Jede Studienteilnahme ist freiwillig, d. h. Sie können sich vollkommen frei entscheiden. Falls eine Studienteilnahme nicht gewünscht ist, werden wir Ihnen die für Ihre Situation optimale Behandlung außerhalb einer Studie anbieten.
Eine Übersicht über alle aktuell an der Universitätsfrauenklinik Ulm laufenden Studien finden Sie auch unter Forschung / Studien. Für weitere Fragen zum Thema klinische Studien können Sie sich gerne an unsere Studienzentrale wenden.
Ja, in den meisten Fällen ist es auch möglich nach eine Krebsbehandlung schwanger zu werden. Vor einer Chemotherapie sollten allerdings fertilitätserhaltende Maßnahmen durchgeführt werden, um Ihnen die Möglichkeit einer Schwangerschaft für die Zukunft offen zu halten. Hierfür können unsere Kolleginnen der Kinderwunschsprechstunde mit Ihnen alle weiteren Details, Behandlungsmethoden und individuell verfügbare Optionen besprechen.
Weitere Informationen zum Thema Fertilitätserhalt vor einer Chemotherapie oder Bestrahlung finden Sie auf der Seite des Kinderwunschzentrums UniFee.
Links & Ratgeber
- Blauer Ratgeber der Deutschen Krebshilfe: Brustkrebs (PDF-Datei)
- Blauer Ratgeber der Deutschen Krebshilfe: Familiärer Brust- und Eierstockkrebs (PDF-Datei)
- Leitlinienprogramm Onkologie – Patientinnenleitlinien Brustkrebs
- Onko-Internetportal der Deutschen Krebshilfe
- Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums
- FertiProtekt – Netzwerk für fertilitätsprotektive Maßnahmen
- Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.
- mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.
- Brustkrebs Deutschland e.V.
- BRCA-Netzwerk – Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs
- Mamma Mia! Online - Das Brustkrebsmagazin