Covid Intensivstation

Jahresrückblick 2021 – Ein Blick zurück

Ein weiteres Jahr im Zeichen der Pandemie

Corona prägte auch im Jahr 2021 den Alltag am UKU. Die Pandemie stellte Patient*innen und deren Angehörige mit Besuchsbeschränkungen, Teststrategien und Hygienekonzepten erneut vor besondere Herausforderungen. Der neue Pandemie-Alltag verlangte unseren Mitarbeiter*innen konstant viel ab: Die Behandlung und strikte Isolation infizierter Patient*innen, die Arbeit in aufwendiger Schutzausrüstung und insbesondere die Versorgung der schwerkranken COVID-19-Patient*innen auf der Intensivstation. Für das außergewöhnliche Engagement und die anhaltende Einsatzbereitschaft im Kampf gegen Corona danken wir unseren Beschäftigten in allen Bereichen herzlich. 

Jede Impfung zählt

Die Corona-Impfung ist der wichtigste Baustein im Kampf gegen die Pandemie. Das UKU hat 2021 die Impfkampagne in Stadt und Region maßgeblich mitgestaltet und vorangetrieben.

So waren zahlreiche UKU-Mediziner*innen und Studierende im Impfzentrum Ulm (IZU) im Einsatz.  Das IZU wurde vom Land Baden-​Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz Rettungsdienst Heidenheim - Ulm gGmbH und dem UKU betrieben. Darüber hinaus initiierte das UKU mit Unterstützung der Universität auch eigene öffentliche Impfaktionen an Wochenenden sowie dauerhafte Impfangebote am Oberen Eselsberg.

Seit Ende 2020 gibt es niederschwellige und unkomplizierte Impfangebote am UKU, die bereits über 90 Prozent unserer Mitarbeiter*innen gerne angenommen haben. Vielen unserer Beschäftigten war es inmitten der 4. Welle ein Anliegen, ihre persönlichen Erfahrungen im Kampf gegen Corona weiterzugeben und über den Nutzen und die Wirksamkeit der Impfung aufzuklären.

COVID-19 verstehen

Die Ulmer Universitätsmedizin engagiert sich mit zahlreichen Studien und Projekten an der Erforschung des Virus. Ulmer Forschende riefen die Post-COVID-Ambulanz ins Leben, um Erkenntnisse über Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion zu erhalten. Die Reaktionen des Immunsystems und Krankheitsprozesse in der Lunge und Bauchspeicheldrüse erforschen unter anderem das Institut für Virologie zusammen mit der Klinik für Innere Medizin I.

Zudem ist das UKU am „Netzwerk Universitätsmedizin“ zu COVID-​19 beteiligt, dessen Fokus auf der digitalisierten COVID-​19-​Forschung und Vernetzung liegt. Die systematische Datenerfassung und -auswertung ist auch Gegenstand weiterer Forschungsprojekte am UKU (z.B. Codex, CEOSys).

Ministerin würdigt Ulmer Einsatz während der Pandemie

Zum Abschluss ihrer Danke-​Tour zu den Universitätskliniken des Landes hat die damalige Wissenschaftsministerin Baden-Württembergs Theresia Bauer am 4. Oktober das Gespräch mit Beschäftigten und Ärzt*innen im UKU gesucht. Die Ministerin würdigte die herausragenden Leistungen, die in allen Bereichen – von der Pflege über die Verwaltung bis zur Ärzteschaft – unter extremen Bedingungen seit Beginn der Pandemie erbracht wurden. Neben dem UKU besuchte die Ministerin auch das RKU mit den beiden Kliniken für Neurologie und Orthopädie.

Sozialminister Manfred Lucha besucht die Gewaltopferambulanz

Menschen, die körperliche Gewalt erfahren haben, können sich seit Mai 2021 an die Gewaltopferambulanz des UKU wenden. Betroffene werden dort kompetent beraten, ihre Verletzungen dokumentiert sowie Spuren gesichert. Am 10. August besuchte Sozialminister Manfred Lucha die Einrichtung und informierte sich über die ersten 100 Tage. Die Gewaltopferambulanz wird vom Institut für Rechtsmedizin und mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration betrieben und ist neben Freiburg, Heidelberg und Stuttgart eine von vier Gewaltopferambulanzen im Land. Bei seinem Besuch in Ulm hat sich Minister Manfred Lucha über die Inhalte, Aufgaben und Inanspruchnahme der Ulmer Ambulanz informiert. Insbesondere die Möglichkeit der verfahrensunabhängigen und gerichtsfesten Spurensicherung sieht er als entscheidenden Schritt zu einem besseren Opferschutz und einer bedarfsgerechten Unterstützung von Gewaltbetroffenen.

Ulm wird Standort des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheit

Ein wichtiger Meilenstein für die Ulmer Universitätsmedizin und für die Gesundheit Heranwachsender: Wie die damalige Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek im März 2021 bekanntgab, wird Ulm einer von sieben Standorten des neu eingerichteten Deutschen Zentrums für Kinder-​ und Jugendgesundheit (DZKJ). Der Forschungsschwerpunkt des Standorts „Ulm Child Health“ (UCH) liegt auf der Entwicklung von Körpersystemen, die mit häufigen Erkrankungen im Kindes-​ und Jugendalter assoziiert sind, und die grundlegende Bedeutung für ein gesundes Erwachsenenleben haben. Dafür bündeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der federführenden Ulmer Universitätsklinik für Kinder-​ und Jugendmedizin, der Medizinischen Fakultät sowie Uni-​Forschende aus Psychologie, Naturwissenschaften und Informatik ihr Wissen. Ulmer Standortkoordinator ist Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Gemeinsames Lernen in Medizin und Pflege

Im Oktober hat am UKU die erste interdisziplinäre Ausbildungsstation ihre Türen geöffnet. Vier Pflegeauszubildende und vier Medizinstudierende haben auf der Station ULMINA vier Wochen lang gemeinsam die ganzheitliche Patientenversorgung übernommen. Ganz auf sich selbst gestellt waren sie dabei aber nicht: Hilfestellung kam von professionellen Lernbegleiter*innen aus der Ärzteschaft und dem Bereich Pflege. Ziel der ULMINA ist es, die Zusammenarbeit zwischen Pflege und Ärzteschaft zu verbessern und den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, theoretisches Fachwissen in einem geschützten Raum in der Praxis umzusetzen. Fortsetzung folgt!

Vorstandsposten neu besetzt

Bettina Rottke, die zuvor das Amt der kommissarischen Kaufmännischen Direktorin innehatte, wurde zum 1. Oktober 2021 vom Aufsichtsrat des UKU zur neuen Kaufmännischen Direktorin und Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden bestellt. Weiter hat der Aufsichtsrat Prof. Florian Gebhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-​, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, ebenfalls zum 1. Oktober 2021 zum neuen Stellvertretenden Leitenden Ärztlicher Direktor bestellt. Er tritt damit die Nachfolge von Prof. Peter Möller, Ärztlicher Direktor des Instituts für Pathologie, an. Zum 1. Dezember konnten wir darüber hinaus Robert Jeske als neuen Pflegedirektor am UKU begrüßen.

Universitätsklinikum ist alleiniger Gesellschafter des RKU

Seit 1. Dezember 2021 ist das UKU alleiniger Gesellschafter der Universitäts-​ und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH und der RKU Invest GmbH (gemeinsam: RKU). Die Übernahme der verbliebenen Gesellschaftsanteile durch das UKU ermöglicht zahlreiche Vorteile und Verbesserungen für die Gesundheits-​ und Notfallversorgung der Menschen in Ulm und Umgebung und stärkt den Wissenschaftsstandort Ulm.

50 Jahre – 1.000 kleine Patient*innen

Die Knochenmark-​ und Stammzellentransplantation an der Klinik für Kinder-​ und Jugendmedizin feierte im März ihr 50. Jubiläum. 1971 gelang es Ärzt*innen der Klinik für Kinder-​ und Jugendmedizin des UKU erstmals, immunkranken Zwillingen Knochenmark zu verpflanzen. 50 Jahre später behandelten die Expert*innen für Knochenmark-​ und Stammzellentransplantationen der Station 7 den tausendsten kleinen Patienten. Auf dieser besonderen Station gibt es neben normalen Zimmern große Glaskabinen, die die jungen Patient*innen vor und nach der Stammzelltransplantation vor Krankheitserregern schützen. Eine Stammzellentransplantation ist für sie oft die letzte Chance auf Heilung.

Ein Aushängeschild der Ulmer Universitätsmedizin

Ihr 20-jähriges Bestehen feierte die Klinik für Kinder-​ und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie (KJPP).

Unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg M. Fegert hat sich die Klinik in dieser Zeit national wie international höchste Reputation und Aufmerksamkeit erarbeitet und verfügt in den Bereichen Traumaforschung, Kinderschutz und E-​Learning über Alleinstellungsmerkmale. 

 

  

Das Jahr in Bildern

2021 in Zahlen, Daten und Fakten

Lernen Sie das Universitätsklinikum Ulm in Zahlen kennen: wie viele Kinder wurden am Universitätsklinikum Ulm 2021 geboren? Wie viele Mitarbeiter*innen kümmern sich eigentlich darum, dass bei uns universitäre Spitzenmedizin geleistet werden kann? Und wie viele Patient*innen wurden 2021 in unserer Zentralen interdisziplinären Notaufnahme versorgt? Diese und weitere interessante Zahlen, Daten und Fakten finden Sie nachfolgend.

Gekürzte Gewinn- & Verlustrechnung in T€ 2020 2021
Erlöse aus allgemeinen Krankenhaus-Leistungen 363.629 354.973
Erlöse aus ambulanten Leistungen 99.478 115.339
Umsatzerlöse eines Krankenhauses nach $ 277 HGB 134.081 148.464
Sonstige Erlöse 57.027 123.825
Personalaufwand -246.621 -263.492
Sonstiger Aufwand -417.910 -529.920
Betriebsergebnis -10.315 -50.811
Beteiligungs- und Finanzergebnis -3.365 -1.995
Neutrales Ergebnis 8.883 32.103
Steuern -308 -1.193
Jahresfehlbetrag -5.105 -21.896